JULIA ANNA – erfrischender Austropop aus dem Burgenland

Bereits mit ihrer ersten Single „Scheiß di net an“ und dem dazugehörigen Video erregte Julia einiges Aufsehen, und das nicht nur wegen des provokanten Titels. Vor einigen Tagen, kurz nach der Veröffentlichung ihrer neuen Single „Schen di wieder zu sehen“, befindet sich Julia in einem Tiroler Studio und ergibt sich ganz kurzfristig die Möglichkeit eines Interviews.

X-ACT: Hallo Julia. Es freut uns, dass du Zeit für ein Interview gefunden hast. Kannst du dich kurz unseren Lesern vorstellen?

Julia: „Ich bin die Julia Anna, bin fünfundzwanzig Jahre alt, komme aus dem schönen Burgenland und mache Austropop.“

X-ACT: Mit Ina Regen, der Mayerin und den Poxrucker Sisters gibt es ja aktuell einige erfolgreiche Künstlerinnen im neuen Austropop.

Julia: „Ja, und ich glaube, dass da noch viel Platz ist, für Musikerinnen in Österreich. Bis jetzt war ja der Austropop bis auf Stefanie Werger oder Marianne Mendt sehr Männer dominiert. Ich selbst bin ja ein großer Werger Fan, mir imponiert ihre Urkraft und ihre genialen Texte.“

X-ACT: Deine erste Single „Scheiss di net an” ist ja recht gut angekommen, auch auf YouTube. Kannst du uns näheres darüber erzählen?

Julia: „Scheiss di net an“ ist ja meine erste Single. Wie ich das Lied aufgenommen habe, hatte ich von der Musikszene wirklich keine Ahnung. Auch auf meinen Produzenten, Erwin Bader, der da tolle Arbeit geleistet hat, bin ich durch Zufall gestoßen. Nach der Veröffentlichung habe ich mir auch Gedanken über ein Video gemacht. Nachdem mir die Videos von Pizzera & Jaus sehr gut gefallen, habe ich sie kontaktiert. Sie hatten dann auch die Idee mit dem Sarg. Ich war sofort begeistert, weil das genau den Nagel auf den Kopf trifft. Es geht ja im Lied darum, dass man sich nicht anscheißen soll, das Leben ist kurz und endlich und man sollte das machen, was man liebt. Der Videodreh war im Herbst und es war arschkalt und ich hatte nur dieses weiße Kleidchen an. Es war super durchgeplant und professionell, trotzdem war das Kleid einfach zu dünn für die Temperaturen. Der Sarg wurde extra für mich angefertigt. Den habe ich jetzt noch bei mir in einem Lager stehen. Der ganze Videodreh war für mich ein unglaublich toller und aufregender Tag.

Bei „Schen di wieder zu sehn“ habe ich mit Lukas Plöchl zusammen gearbeitet. Ich habe ja drei Jahre die Schauspielschule in Wien besucht. Das Video wurde auch mit meinen „Schauspielmädels“ gedreht. Das was man da sieht ist auch echt, wir haben einen unglaublich schönen Tag miteinander verbracht. Die Idee zum Video ist da gemeinsam entstanden. Wir wollten die Wiedersehensfreude einfangen. Ich glaube, das ist uns auch recht gut gelungen.“

X-ACT: Wie stehst du generell zu den sozialen Medien?

Julia: „Ich glaube, es ist auf der einen Seite eine tolle Möglichkeit sich ein Netzwerk oder eine Community aufzubauen, aber man muss auch aufpassen, dass man nicht süchtig wird oder dass man sich in der virtuellen Welt verliert. Menschlichen Kontakt können diese Medien allerdings nicht ersetzen.“

X-ACT: Spotify und Youtube sind ja bekannt, nicht gerade finanziell lukrativ für Musiker zu sein. Man muss aber trotzdem mit seinen Songs auf den diversen Plattformen präsent sein. Wie siehst du das?

Julia: „Ich nutze selbst Spotify, es gibt dir die Möglichkeit auf Musik aus aller Welt zuzugreifen. Persönlich würde ich mir schon eine höhere prozentuelle Beteiligung der Musiker wünschen. Ich selbst bin ja bei der Musik ziemlich old school und kaufe CDs. Ich bin zum Beispiel ein riesiger Kasey Musgrave Fan, höre seit einigen Monaten sehr viel von ihr und hab mir jetzt direkt bei ihrem Fanshop CDs bestellt.“

X-ACT: Gibt es Pläne für ein CD-Album?

Julia: „Ja, wir sind gerade dabei. Die meisten Lieder sind schon geschrieben. Einiges wird da auch in Richtung Country gehen. Bei der neuen Single klingt das ja auch ein bisschen durch. Wir nehmen mit Chuck Ainley auf, der auch bereits für Mark Knopfler, Miranda Lambert, Jewel oder Emmylou Harris tätig war. Vor kurzem habe ich erst die Rough Mixes zu einigen Songs erhalten. Ich kann dir auf alle Fälle schon ein abwechslungsreiches Album mit Austropop, Country, Folk und Indie Einflüssen versprechen.“

X-ACT: Weißt du schon, wann deine CD erscheinen wird?

Julia: „Ja, geplant ist eine Veröffentlichung im nächsten Frühjahr.“

X-ACT: Schreibst du deine Songs alleine?

Julia: „Die Songs schreibe ich alleine, aber auch teilweise mit anderen. Die Texte kommen aber großteils von mir.“

X-ACT: Zur Zeit ist es ja nur schwer möglich, aber wie wichtig ist es für dich, deine Songs live zu spielen?

Julia: „Ich spiele wahnsinnig gerne live, ich liebe es auf der Bühne zu stehen, das Publikum zu spüren. Ich finde ein Lied verändert sich auch, abhängig vor wem man es spielt.“

X-ACT: Danke für deine Zeit. Ich hoffe, dass wir in Zukunft noch viel von dir hören und sehen werden und wünschen dir viel Erfolg!

Interview by MICHAEL STECHER

Fotocredit: Videodreh – Julien Lindner, Nicole Schneeberger & Gina Christof

Tom
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X-ACT Music Magazine - Gründer, Erfinder, Herausgeber, Medieninhaber, Chefredakteur, Design, Logo-Creator. Sonst noch: Gitarrist, Composer, Arranger, Producer, Bandleader.