EDI FENZL BAND – „Electric Ediland“ (CD-Review)

Die Edi Fenzl Band aus Wien, rund um den charismatischen Frontman, meisterhaften Gitarristen, tollen Sänger, Tausendsassa (Cover-Art!) und Namensgeber Edi Fenzl, hat eine neue CD auf den Markt geworfen: „Electric Ediland“ – ein Tribute an den legendären Gitarristen Jimi Hendrix! Fenzl, der immer wieder mit Hendrix-Programmen auftrat („Fenzl Experience“) und/oder Hendrix-Songs mit ins Programm aufnahm, meint selber: „Es war Zeit für ein Jimi Hendrix Tribute Album – und mit Robbie Noepauer am Bass und Ari Tiihonen am Schlagzeug ist uns da etwas gelungen worauf wir sehr stolz sind! With the power of soul anything is possible!“ Und innen, auf der CD, erklärt er noch, warum ausgerechnet Hendrix: „Jimi Hendrix veränderte mein ganzes Leben, – seit meinem 14 Lebensjahr: eine billige Stratocaster-Kopie, eine Hendrix-Cassette, die mir mein Vater an einer Tankstelle kaufte, das Video in der Schule – Jimi Hendrix live in Woodstock – und ein Hendrix-fanatischer Gitarrespieler in der Nachbarschaft führten mich in die Musikwelt des Jimi Hendrix. Ich gab mein ganzes Geld für Hendrix-Schallplatten aus und irgendwie gab mir Jimi das Gefühl, einen kosmischen Freund zu haben, in einer Welt, in der ich mich unverstanden und einsam fühlte. Seine Botschaft „Wahrheit und Liebe“ half mir, harte Zeiten zu überstehen. Seine zeitlose, revolutionäre und soulige Musik waren und sind eine lebenslange Inspiration für mich. Thank you so much, Jimi!“ Nun, dann mal ab in den Player und das gute Teil angehört!

Also allein der Albumtitel „Electric Ediland“ ist schon an Originalität nicht zu schlagen und das Hippie-Feeling, welches die Grafik vermittelt, ist auch ein Hammer! Und wenn die Jungs auch genau soviel Liebe und Herzblut in die Musik investiert haben, dann erwartet einem ja ein Meisterwerk. Und was soll ich sagen? Schon beim ersten Mal Durchhören bleibt hängen, dass die Songs alle relativ nahe an den Originalen gehalten sind, aber Fenzl’s ureigenster Stil ist ebenso präsent. Als Sänger überrascht er mich, er singt die Songs mit einer Inbrunst und Hingabe und hat irgendwie sogar eine Hendrix-Färbung in der Stimme. Und er singt die Nummern alle saugut, da gibt’s nix dran auszusetzen! Und dann erst die Gitarre: hier zeigt er alles, was er drauf hat, mal Wah Wah-Orgien, wie der gute Jimi zu seinen besten Zeiten und dann wieder Solos der Extraklasse. Und er spielt nicht nur die typischen Hendrix-Licks und Skills, er spielt, wie eben jemand spielt, wenn er anno 2018 ein Album aufnimmt, modern und interessant, und punkto Sound um Längen besser als die Aufnahme-Technik anno 1969. Einige Solos gefallen mir sogar besser als jene von Hendrix! Keine Frage, Edi Fenzl kann Gitarre spielen und seine Liebe zu Hendrix hätte er nicht besser dokumentieren können, als wie mit diesem Tribute-Album!

Die Song-Auswahl ist echt was für Hendrix-Spezialisten, denn da hat er ein paar lange nicht mehr gehörte Titel ausgegraben und wieder ans Tageslicht befördert! Und auf das hunderttausendste Cover von „Hey Joe“ und das dreitausendste Cover von „Voodoo Chile“ hat er glücklicherweise verzichtet… Zwar zitiert er ein paar Riffs von „Hey Joe“, „Foxy Lady“, sowie andere Hitsong-Fragmente im Instrumental-Teil des Songs „3rd Stone From The Sun“, aber das war es dann auch schon mit den abgedroschenen Hits. Mit dem Latino-Bassriff und den Percussions hat der eben genannte Song sogar ein gewisses Santana-Flair abbekommen, was aber hörbar gut tut. Die Rhythm-Section spielt ebenfalls lässig und total auf den Punkt und immer songdienlich im Namen des Herrn. Unterm Strich eines der vielen, vielen Hendrix-Tribute-Alben, aber eines, das anders ist. Edi Fenzl ist schon anders, also hätte man auch nicht erwartet, dass er eine Massenabfertigungs-Kopie a la Randy Hansen abliefert oder eine weitere Gotteslästerung a la Uli Jon Roth betreibt. Nein, „Electric Ediland“ ist ein sehr feines Album, superb eingespielt und mega lässig gesungen und somit ist es schon wieder egal, dass es eigentlich ein Cover-Album ist. Pardon, – Tribute-Album! Nicht nur Hendrix-Fans werden mit diesem grossartigen Album ihre Freude haben!

Rating: 8 von 10 Punkten!

CD-Review by TOM PROLL

Songs:

  1. „Machine Gun Intro“
  2. „Freedom“
  3. „Castles Made Of Sand“
  4. „Come Down Hard On Me“
  5. „Power To Love“
  6. „Straight Ahead“
  7. „Bold As Love“
  8. „Dolly Dagger“
  9. „3rd Stone From The Sun“
  10. „Machine Gun Outro“

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Tom
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X-ACT Music Magazine - Gründer, Erfinder, Herausgeber, Medieninhaber, Chefredakteur, Design, Logo-Creator. Sonst noch: Gitarrist, Composer, Arranger, Producer, Bandleader.